Übergabe der Werntal-Dorf-Projektergebnisse am 22.03.2023 in Pfändhausen
durch das Architekturbüro "Perleth" an die Bürgermeister der ILE Oberes Werntal
Zum Abschluss des Werntal-Dorf Projektes kamen die BürgermeisterInnen und Gemeinderäte der zehn Mitgliedsgemeinden
des Oberen Werntals zusammen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Die Ergebnisse der durchgeführten Kartierung durch das Architekturbüro Perleth (Schweinfurt) und Partner beeindrucken sehr:
Über 4500 Gebäude und über 1000 sonstige Objekte sind erhaltenswert und ortsbildprägend
Sie bilden den typisch fränkischen Charakter der hiesigen Gegend mit Mauern und Fassaden aus grünem oder gelbem Sandstein, Fachwerk, stehenden Fensterformaten und geschlossenen Hoftoranlagen. Neben den regionaltypischen Häusern sind auch Häuser mit Anspruch auf Denkmalschutz kartiert worden, ausgenommen öffentliche Gebäude wie z.B. Kirchen. Darunter 72 Gebäude mit Leerstand und schlechter Bausubstanz, sowie 117 Objekte in schlechtem Zustand.
Insbesondere diese Gebäude und Objekte „mit schlechter Substanz“ gilt es, in die Wiedernutzung zu bringen und Sanierungswege aufzuzeigen.
„Die Situation ist in vielen Dörfern ähnlich“ sagte Hugo Zitzmann, Gemeinderat aus Pfersdorf und familiär in die Sanierung eines unter Denkmalschutz stehenden Hofes eingebunden. „Die Leerstände werden nicht verkauft, dabei ist es doch so wichtig, etwas zu tun!“. Er erläuterte die bisherigen Schritte der Familie, um den Hof zu retten und fachgerecht in eine Sanierung zu bringen. Durch das Projekt konnte über das sogenannte Modul 3 im Interkommunalen Denkmalkonzept eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, die Informationen über die vorhandenen Bauschäden am Haus, das Tragwerk und den restauratorischen Befund ergaben. Ob eine Sanierung erfolgen kann, ist noch nicht abschließend geklärt, doch gebe es nun Unterlagen, die gegebenenfalls an den nächsten Interessenten weitergereicht werden könnten. Die Gemeinde, die die Machbarkeitsstudie anteilig mitfinanzierte, hat damit etwas in der Hand und geht für die Bürgerinnen und Bürger in Vorleistung freut sich Hugo Zitzmann. Sein Dank galt der Gemeinde Poppenhausen. Insgesamt gibt es 44 solcher „Wunschfälle“, d.h. Häuser unter Denkmalschutz, die angegangen werden sollten.
Sowohl Johannes Krüger (Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE)) als auch Prof. Dr. Thomas Gunzelmann (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) freuten sich über die Projektergebnisse der Kartierung und wünschten in ihrer Ansprache allen Aktiven ein gutes Gelingen im Bemühen, die wertvollen „Schätze“ in den Dörfern des Oberen Werntals in Wiedernutzung zu bringen.
„Sprechen Sie die Eigentümer an“
ermunterte Johannes Krüger (ALE). Er und Prof. Dr. Thomas Gunzelmann erläuterten die Förder- und Beratungswege, die Anreize geben aktiv zu werden.
Auch Trägerschaftsmodelle sind denkbar oder Moderationen und Workshops. Simone Seufert, Sprecherin der ILE Interkommunale Allianz Oberes Werntal und für das Handlungsfeld Innenentwicklung zuständig, dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Der neue Weg sei nur möglich, da die ILE Oberes Werntal konsequent am Thema Innenentwicklung festhalte und an bestehende Ergebnisse anknüpfen könne.
Das Werntal-Dorf Projekt ist in seinem Umfang einmalig für Bayern und hat Modellcharakter. Es ermöglicht neue Förder- und Beratungswege und zeigt eine gute Zusammenarbeit unter den Ämtern.
Im nächsten Schritt entscheiden die Mitgliedsgemeinden der ILE Interkommunalen Allianz Oberes Werntal, ob sie am Förderverfahren der einfachen Dorferneuerung teilnehmen möchten. Dies wird bis Sommer 2023 erfolgen. Erst daraufhin stehen Fördergelder zur Verfügung sowie die Möglichkeit zur Bauberatung oder weitere Schritte in Abstimmung mit den Hauseigentümern, wie beispielsweise die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für Baudenkmäler.
Hier zum Download:(Achtung große Datei 500MB) Ergebnisbericht des Interkommunalen Denkmalkonzeptes "Werntal-Dorf "
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Ergebniskarten
Sie können einsehen, ob Ihr Anwesen kartiert wurde. Einige Ortsteile sind von einer möglichen Förderung im Rahmen von Werntal Dorf aufgrund laufender Förderverfahren ausgeschlossen. Alle anderen Ortsteile sind grundsätzlich förderfähig - Voraussetzung ist jedoch ein Gemeinderatsbeschluss. Aktuelle Informationen sowie der Zeitpunkt, ab dem Anträge möglich sind, werden zu gegebener Zeit unterhalb der Links ergänzt. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zum Newsletter der Bauhütte Obbach anmelden.
Gemeinde Dittelbrunn
Der Ortsteil Dittelbrunn kann aufgrund von Förderungen der Städtebauförderung nicht im Rahmen von Werntal Dorf gefördert werden!
Gemeinderatsbeschluss für Pfändhausen und Holzhausen liegt vor, Anträge sind noch nicht möglich.
Gemeinde Euerbach
Die Ortsteile Obbach und Sömmersdorf können aufgrund der laufenden Dorferneuerungen nicht im Rahmen von Werntal Dorf gefördert werden! Die Förderkonditionen sind gleich.
Gemeinderatsbeschluss für Euerbach liegt vor, Anträge sind noch nicht möglich.
Gemeinde Geldersheim
Achtung: Der Ortsteil Geldersheim kann aufgrund von Förderungen der Städtebauförderung nicht im Rahmen von Werntal Dorf gefördert werden!
Gemeinde Niederwerrn
Achtung: Der Ortsteil Niederwerrn kann aufgrund von Förderungen der Städtebauförderung nicht im Rahmen von Werntal Dorf gefördert werden!
Gemeinderatsbeschluss für Oberwerrn liegt vor; Anträge sind noch nicht möglich.
Gemeinde Oerlenbach
Gemeinderatsbeschluss für alle vier Ortsteile liegt vor; Anträge sind noch nicht möglich.
Gemeinde Wasserlosen
Gemeinderatsbeschluss für alle Ortsteile liegt vor; Anträge sind noch nicht möglich.
Gemeinde Waigolshausen
Der Ortsteil Hergolshausen kann aufgrund der Dorferneuerung nicht im Rahmen von Werntal Dorf gefördert werden! Die Förderkonditionen sind gleich.
Markt Werneck
Achtung: Der Ortsteil Werneck kann aufgrund von Förderungen der Städtebauförderung nicht im Rahmen von Werntal Dorf gefördert werden!
Gemeinderatsbeschluss für alle Ortsteile außer Werneck liegt vor; Anträge sind noch nicht möglich.
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Einblick in die Kartierungen
Sie sehen - auch unter unscheinbaren mit Platten verkleideten Häusern befindet sich oft ein traditionelles Fachwerk, welches z.B. im Rahmen von Werntal Dorf freigelegt und zur Zierde des Dorfes werden könnte.
Beispiel eines "verkleideten", regionaltypischen Hauses.