Fotoquelle: ALE/Bernhard Schneider
Die Sommertour von Cem Özdemir,
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft
führte ihn in die ILE Oberes Werntal,
um sich über die Themen "Flächensparen" und "Gewässerentwicklung"
zu informieren.
Aktuell besucht der Bundesminister die fünf Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Hessen und Bayern.
Über das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) führte sein Weg auch in die Interkommunale Allianz Oberes Werntal.
Sein besonderes Interesse galt dem Thema „Flächenmanagement“ und den Ergebnissen aus über zehn Jahren intensiver Innenentwicklung.
Wie gelingt es, sich interkommunal abzustimmen und die Strukturen im Ländlichen Raum zu erhalten?
Was braucht es für lebendige Dörfer? Wie lassen sich Leerstände vermeiden und Flächen sparen?
Auch die Themen Gewässerrenaturierung und Flurneuordnung lagen im Fokus seines Besuches.
Alle angezeigten Bilder stammen von ALE/Bernhard Schneider.
Besichtigung des Projektes "Neue Mitte" in Niederwerrn
Eine erste Station war die „Neue Mitte“ in Niederwerrn. Ein Vorzeigeprojekt im Bereich nachhaltiges Bauen, denn es werden neben Holz aus dem Steigerwald auch Abbruchmaterialien verwendet. Bürgermeisterin Bettina Bärmann (Gemeinde Niederwerrn und Sprecherin im Handlungsfeld Innenentwicklung in der ILE Oberes Werntal) und Architekt Stefan Schlicht erläuterten die Besonderheiten des Projektes und seine vielfältigen Funktionen mit Energiescheune, einem Café und Begegnungsräumen sowie mit einem Kolonialwarenmuseum.
Gewässerentwicklung und Flurneuordnung
Weiter ging es in die Flur nach Euerbach mit Halt am Friedensweg, gleichzeitig auch einer der ausgezeichneten „Lieblingsplätze“ in der ILE Oberes Werntal. Von dort bietet sich eine Rundumsicht auf die erfolgte Bachrenaturierung, die ALE-Abteilungsleiter Johannes Krüger anhand von Flurkarten erläuterte. Ebenso ging er auf das Friedensprojekt ein, das in der heutigen Zeit aktueller den je ist.
Besichtigung des Modellprojektes Bauhütte Obbach
In einem nächsten Stopp wurde das Modellprojekt Bauhütte Obbach besucht, Bürgermeisterin Simone Seufert (Gemeinde Euerbach und Sprecherin im Handlungsfeld Innenentwicklung) erklärte die Idee, die hinter dem Modellvorhaben steht und ging auf eine mögliche Weiterentwicklung der Bauhütte 2.0. ein. Bei der sich anschließenden Zusammenkunft im Obbacher Rathaus stellte Eva Fenn, ILE-Umsetzungsbegleiterin die bisherigen Zahlen und Maßnahmen vor, um Leerstände zu vermeiden und die privaten Bauherren dabei zu unterstützen aktiv zu werden. Nach 10 Jahren aktiver Innenentwicklung konnten über 50 ha Fläche eingespart werden.
Bundesminister Cem Özdemir zeigte sich sehr angetan von dem langjährigen Engagement vor Ort und den umgesetzten Maßnahmen. Amtsleiter Jürgen Eisentraut (ALE) dankte für den Besuch und gab zusammen mit den Bürgermeistern der ILE Oberes Werntal die Bitte mit auf den Weg, die geplanten Kürzungen der Finanzmittel für den Ländlichen Raum zu überdenken, denn jeder öffentlich geförderte Euro, beispielsweise im Rahmen eines Dorferneuerungsverfahren löse ca. sieben Euro an Privatinvestition aus. Jedes Projekt in öffentlicher Hand ist in Verantwortung der Gemeinderäte und Verwaltungen auf den Weg gebracht worden und vor Ort wichtig.
Ohne Fördermittel werde der Handlungsspielraum vieler Gemeinden eklatant eingeschränkt. Der Ländliche Raum würde signifikant ins Nachsehen geraten. Der Minister nahm den Gedanken mit, ebenso viele Eindrücke aus der Arbeit der ILE und des Amtes für Ländliche Entwicklung.