"Fläche haben wir doch genug!"

Diese Denkweise, insbesondere im ländlichen Raum, trifft häufig zu.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall!

Täglich wird neue Fläche für Wohngebiete, Gewerbeansiedlungen und Verkehrsstraßen in Anspruch genommen.
Kommunen wachsen immer enger zusammen, Verkehrswege durchziehen die Landschaft und erschließen den Raum.
"Verbauter" Boden vermehrt sich Stück für Stück. Er fehlt in Konsequenz der Landwirtschaft, der Umwelt und uns als Erholungsfläche.

Flächensparen geht uns alle an! Wir brauchen Lebensraum und Freiraum!

Heimatliebe & Naturverbundenheit, lebendige Dörfer, Familienglück, kurze Wege, öffentliche & private Finanzen, demographischer Wandel
- all das sind Assoziationen und gleichzeitig gute Gründe zum Flächensparen.

Es braucht einen fürsorglichen Umgang mit der Ressource Boden - weniger Verschwendung und mehr Bewusstsein!

Mit Ministerratsbeschluss vom 16.07.2019 setzt die Staatsregierung den im Koalitionsvertrag
vereinbarten Weg zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in Bayern mit einer umfassenden Flächensparoffensive um.


Ziel ist die Verringerung der Inanspruchnahme von Außenbereichsflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke
auf 5 Hektar pro Tag in Bayern, bis 2030 (auf
30 Hektar pro Tag für ganz Deutschland).
In
Bayern werden täglich ca. 11 Hektar Land verbaut.

Auf Landesebene sollen v. a. rechtliche Grundlagen (BayLplG, LEP, Bauplanungsrecht)
im Hinblick auf die Umsetzung des 5 ha/Tag-Richtwerts geändert und die Raumbeobachtung verbessert werden.

Flankierend ist eine konkrete Maßnahme hierzu
die einheitliche Bedarfsprüfung
durch die höheren Landesplanungsbehörden im Rahmen von Bauleitplanverfahren.  
Dazu wurde u. a. mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem StMWBV eine Auslegungshilfe
ausgearbeitet, sie ist hier einsehbar.
Auch wird auf bestehende Instrumente hingewiesen, die für Kommunen zur Verfügung stehen:

Vitalitäts-Check, Flächen- und Leerstandsmanagement und den Folgekostenschätzer.

Flächendeckend soll ein Leerstandsmanagement zur Erfassung leerstehender Gebäude oder unbebauter Grundstücke im Innenbereich von Dörfern oder Städten eingeführt werden. Die Gemeinden im Oberen Werntal sind hierbei seit 2008 vorbildlich aktiv.

Das Informations- und Beratungsangebote insbesondere für Kommunen, aber auch für den privaten Bereich soll deutlich ausgebaut werden. 

Gute Beispiele zur Initiative "Flächensparen" beinhaltet die Broschüre "Flächensparoffensive" des Bayerischen Staatsministeriums.

Die Aktivierung von Baulücken ist eine Herausforderung, doch besonders wichtig!
Die Broschüre "Kleine Lücken, große Wirkung" gibt einen Einblick und zeigt Lösungsansätze.

Die Broschüre "Flächensparen-leicht gemacht" zeigt ebenso gute Beispiele.

Ebenso fasst die Broschüre "Flächensparen- rund-um-gut" die Inhalte zusammen.

Weitere gute Beispiele zu Innenentwicklung und Flächenmanagement in Kommunen zeigt das Portal Aktion - Fläche.
Auch der NABU bietet Informationen für Kommunen an, inbesondere zu Findung einer passenden Kommunikationsstrategie.