Bauhütten-Vortrag "Sanierung von Sandstein"

Rückblick zum Fachvortrag der Bauhütte Obbach

Sanierungsmöglichkeiten von Sandstein

Referent Markus Full (Schwemmelsbach) ist seit über 20 Jahren als Steinmetzmeister tätig und hat viele Bau- und Sanierungsprojekte in der Region begleitet. Ob die Restaurierung einer Madonna oder eines Haussockels, viele Arbeiten erfordern handwerkliches Geschick und kreatives Talent.

Unterstützt wurde er von Manuel Katzenberger (Rundelshausen), der ebenfalls gelernter Steinmetz und staatlich geprüfter Restaurator ist. Zu Beginn des Vortrags ging es um die Entstehung des Materials, seine regionale Herkunft und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. In Fachkreisen ist der Stein unter dem Handelsnamen „Schleeriether grün“ oder „violett“ bekannt. Das Material ist zum Beispiel im Schweinfurter Rathaus verarbeitet. Um 1860 hatte fast jedes Dorf seinen Steinbruch, heute gibt es nur noch zwei aktive Steinbrüche im näheren Umkreis. 

Manuel Katzenberger zeigte anhand von Bildern, wie der Sandstein im Steinbruch gebrochen wird, Sprengungen gehören der Vergangenheit an, was einige Zuhörer erstaunte. Das frisch gebrochene Material wird zum Trocknen liegen gelassen, bevor es weiterbearbeitet werden kann. 

Den Charakter der alten Gemäuer erhalten

Beiden ist es ein großes Anliegen, den Charakter alter Gemäuer zu erhalten. Genauer hingeschaut begegnet einem der hiesige Sandstein überall: als Sitzgruppe, Bildstock, am Brunnen, in Kirchen und Schlössern, als Treppenaufgang oder Türumrahmung. Die Wertschätzung der vergangenen Baukunst ist maßgeblich für ihren Erhalt. Welche Tricks es hierzu gibt wusste Markus Full. Er stellte die hinterlüftete Fassade vor, die dazu beiträgt das ursprüngliche Mauerwerk trocken zu halten. Der Clou sind offene Fugen und ein gewisser Abstand zur Gebäudewand, sodass die Luft zirkulieren kann. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum bestätigen das große Interesse am Thema.