Rückblick zum Fachvortrag der Bauhütte Obbach vom 22. Februar 2024 in Dittelbrunn
„Garten(t)räume der Zukunft
– Staudenverwendung im Klimawandel“
Till Hofmann, Staudengärtner-Meister aus Rödelsee, lockte mit seinem Thema im Rahmen des Modellprojektes Bauhütte Obbach viele interessierte Zuhörer nach Dittelbrunn ins dortige Bürgerhaus.
Er berichtete ausführlich über den Stress, dem Pflanzen durch den Klimawandel ausgesetzt sind. Mehr Sonne, mehr Wind und weniger Niederschläge setzen den Pflanzen enorm zu. Die Niederschläge im Jahr 2022 sind vergleichbar mit denen in Jordanien.
Der erste Aufruf von Herrn Hofmann: Pflanzt Bäume!
Einzig und allein bieten Bäume die Möglichkeit, Strahlung und Hitze zu mindern und dadurch Abkühlung zu schaffen. Circa zwanzig Jahre brauchen Bäume Zeit, um Wirkung zu zeigen, das heißt, die Bäume für 2050 sollten bereits gepflanzt sein. Das dafür nötige Wasser sei auch bei Wasserknappheit sehr gut investiert, so Till Hofmann.
Hingegen sollte man sich davon verabschieden, den Rasen mit Wasser grün zu halten und sich mit der Erkenntnis arrangieren, dass Braun das „neue Grün“ ist.
Der zweite wichtige Aufruf: Schützt den Boden, indem er bedeckt wird!
Die Wasserhaltefähigkeit der Böden ist unterschiedlich. Auch die Lockerung der Böden trägt zu gutem Wachstum der Pflanzen bei. Luft im Boden ist genauso wichtig wie das Wasser. Die Minderung der Verdunstung wird erreicht, indem eine Schutzschicht aus Sand, 0-8 Körnung oder Mulch auf die Oberfläche aufgetragen wird. Diese Methode spart Wasser, lässt eine leichtere Pflege zu, da weniger Unkraut wächst und die Produktivität des Bodens erhöht sich.
Der dritte Aufruf: Boden nicht austrocknen lassen!
Till Hofmann ließ wissen, dass es beim Gießen nicht lediglich ums „Nassmachen“ geht, sondern darum, dass der Boden nicht vollständig austrocknet, was das Absterben der Wurzel zur Folge hätte. Er empfiehlt für Hausgärten eine elektronisch gesteuerte Tropfbewässerung im Drei-Zonen-Bewässerungsschema, die überwacht werden sollte. Wichtig dabei ist, dass die Einstellungen den Niederschlägen entsprechend angepasst werden. Zuviel Feuchtigkeit schadet den Pflanzen ebenfalls. Auch ist eine „Zonen Bepflanzung“ zu empfehlen. In Zonen, die gegossen werden müssen, die weniger Wasser brauchen und die gar nicht gegossen werden - dabei gilt es in der Pflanzauswahl konsequent zu sein.
Im Anschluss an diese interessanten Impulse informierte Till Hofmann über zukunftsfähige Pflanzen an ihren verschiedenen Standorten. Er sprach Empfehlungen aus, die letztlich auch den Geldbeutel schonen.